Die zwei wichtigsten Blutmerkmale sind Blutgruppe und Rhesusfaktor. Bei der Transfusion von Blutkomponenten muss die Verträglichkeit von Spender- und Empfängerblut anhand dieser Merkmale gegeben sein. Besonders bei der Versorgung von Notfallpatienten besteht ein hoher Bedarf an Blutkonserven mit der Blutgruppe 0, da diese universell einsetzbar sind.
Der Wiener Arzt Karl Landsteiner veröffentlichte am 14. November 1901 die heute bekannten Blutgruppen und gilt damit als deren Entdecker. Zusammen mit Alexander Salomon Wiener, einem amerikanischen Serologen, entdeckte er 1937 auch das Rhesussystem.
Als Blutgruppe bezeichnet man die Einteilung des Blutes aufgrund verschiedener Merkmale. Beim menschlichen Blut sind es vor allem unterschiedliche Eiweiße auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen. Diese wirken als Antigene. Beim Kontakt mit fremdem Blut bildet das eigene Immunsystem Antikörper, und es kommt zu Verklumpungen. Bluttransfusionen waren vor der Entdeckung der Blutgruppen daher nur zufällig erfolgreich und endeten oft tödlich. Heute sind 29 verschiedene Blutgruppensysteme bekannt. Die meisten davon sind für den medizinischen Alltag unbedeutend, können jedoch bei bestimmten Erkrankungen entscheidend sein. Die drei wichtigsten sind das AB0-, das Rhesus- und das Kell-System. Der Kellfaktor ist ein Blutgruppenmerkmal, das mit den Buchstaben Kk (Kell-positiv) und kk (Kell-negativ) gekennzeichnet wird. Beim Rhesus-System unterscheidet man zwischen "Rhesusfaktor positiv (Rh+)" und "Rhesusfaktor negativ (Rh-)". Das AB0-System unterteilt die vier Blutgruppen A, B, AB und 0.