Allein in Bayern werden täglich etwa 2.000 Blutspenden für die Versorgung von kranken und verletzten Menschen benötigt. Viele der Patientinnen und Patienten haben ohne gespendetes Blut keine Chance auf Heilung oder Überleben. Deshalb ist Ihre regelmäßige Blutspende wichtig, sowohl für die Versorgung innerhalb Bayerns, als auch deutschlandweit.
Aus einer Blutspende entstehen drei verschiedene Blutpräparate, die gezielt für die Behandlung nach Unfällen, zur Krebstherapie oder bei Autoimmunkrankheiten eingesetzt werden können. Darüber hinaus können einzelne Blutbestandteile auch direkt gespendet werden.
Die Blutspende, oder auch Vollblutspende genannt, ist die häufigste und bekannteste Spendeart. Vollblut besteht aus allen drei Blutbestandteilen: Erythrozyten, Plasma und Thrombozyten. Nach der Spende wird das Blut in diese drei Bestandteile aufgetrennt und gezielt in der Therapie eingesetzt. Erythrozytenkonzentrate werden z. B. bei plötzlichem Blutverlust nach einem Unfall, im Rahmen von Operationen oder bei Blutarmut (Anämie) verwendet.
Rote Blutkörperchen (Erythrozyten) transportieren den Sauerstoff von der Lunge zu den Körperzellen und Kohlendioxid zurück zur Lunge. Sie enthalten den roten Blutfarbstoff Hämoglobin, ein Protein, das den Sauerstoff in der Lunge bindet und in alle Teile des Körpers transportiert, beispielsweise zu den Muskeln und inneren Organen.
Der Bedarf hängt von der Verträglichkeit der Blutgruppen untereinander ab. Menschen mit der Blutgruppe 0 und dem Rhesusfaktor negativ gelten als Universalspender.
Die Blutgruppe 0 negativ kann allen Empfängerinnen und Empfängern mit anderen Blutgruppen gegeben werden. Menschen mit der Blutgruppe 0- (6 % der Bevölkerung) vertragen hingegen nur ihre eigene Blutgruppe und sind daher auf 0 Rhesus negatives Blut angewiesen. Menschen mit der Blutgruppe AB mit dem Rhesusfaktor positiv vertragen Erythrozyten (=rote Blutkörperchen) von allen anderen Blutgruppen und gelten damit als Universalempfangende.
Die meisten Menschen in Deutschland haben die Blutgruppen A (43 %) und 0 (41 %). Daher ist für diese beiden der Bedarf am höchsten.
Neben der Blutgruppe ist bei der Verträglichkeit auch ein weiteres Merkmal entscheidend: der Rhesusfaktor. Blutgruppen mit Rhesus negativem Merkmal können auch Empfängerinnen und Empfängern mit derselben Blutgruppe mit Rhesus positivem Merkmal übertragen werden. Somit steigt der Bedarf an Rhesus negativen Blutgruppen. Weitere Informationen zur Verträglichkeit der Blutgruppen untereinander finden Sie hier .
Die Grafik zeigt die genaue Verteilung der Blutgruppen in der Bevölkerung.
Als Thrombozyten bezeichnet man die Blutplättchen. Sie sind lebenswichtig für die Blutgerinnung und bilden die Grundlage für die Wundheilung. Thrombozytenkonzentrate werden häufig im Rahmen einer Chemotherapie eingesetzt, um die Heilung zu unterstützen.
Thrombozyten werden durch ein spezielles Verfahren mit Zellseparatoren aus dem Blut gewonnen. Den Thrombozytenspenderinnen und -spendern wird Blut entnommen, aus dem ein Teil der Blutplättchen separiert wird. Alle anderen Blutbestandteile werden in den Blutkreislauf des Spenders zurückgeführt. Die Thrombozytenspende dauert ca. 60 Minuten.
Zwischen zwei Thrombozytenspenden müssen 14 spendefreie Tage liegen, innerhalb von 12 Monaten sind bis zu 26 Thrombozytenspenden möglich. Die Anforderungen an die medizinische Spendetauglichkeit sind umfangreicher als bei der Vollblutspende. Alle Informationen zur Thrombozytenspende
Das Blutplasma ist der flüssige Bestandteil des Blutes. Es kommt zum Einsatz, wenn jemand plötzlich viel Blut verloren hat, an schweren Verbrennungen oder Vergiftungen leidet. Ein weiteres Einsatzgebiet sind Patientinnen und Patienten mit geschwächter Immunabwehr.
Mit Hilfe des Plasmas kann der Körper Infektionen abwehren. Aber auch Menschen mit Blutgerinnungsstörungen, der so genannten Bluterkrankheit, benötigen Präparate aus Blutplasma.
Bei der Plasmaspende, handelt es sich um eine Apheresespende. Das heißt, das Plasma wird mit Hilfe eines Plasmapheresegerätes aus dem entnommenen Blut abgetrennt, alle anderen Blutbestandteile werden dem Spender wieder in den Blutkreislauf zurückgegeben. Bei einer Plasmaspende werden zwischen 650 und 850 ml Plasma entnommen. Der Wasserverlust wird innerhalb von 2 bis 3 Stunden ausgeglichen. Nährstoffe und Mineralien werden innerhalb von 30 bis 40 Stunden wieder aufgebaut. Daher müssen zwischen zwei Plasmaspenden mindestens 2 spendefreie Kalendertage liegen, innerhalb von 12 Monaten sind bis zu 60 Plasmaspenden möglich. Blutplasmaspenden beim Blutspendedienst sind im Plasmazentrum Würzburg möglich.
Gespendetes Blut ist für viele Menschen überlebenswichtig. Jeden Tag werden in Bayern ca. 2.000 Blutspenden benötigt. Derzeit spenden in Bayern nur etwa 5 Prozent der Bevölkerung, aber jeder Dritte Mensch ist einmal in seinem Leben auf ein Blutprodukt angewiesen. Mit modernen Verarbeitungstechniken können Blutspenden in ihre Bestandteile zerlegt werden und so bis zu drei Patientinnen oder Patienten helfen.
Das meiste Blut – etwa 19 Prozent – kommt bei der Krebstherapie zum Einsatz. 16 Prozent werden bei Herzerkrankungen eingesetzt, weitere 16 Prozent bei Magen- und Darmerkrankungen. 12 Prozent aller Blutprodukte helfen bei Verletzungen aus Unfällen. Weitere Informationen zu den Einsatzgebieten von Blutprodukten.
Täglich werden in Bayern ca. 2.000 Blutspenden für die Versorgung von Kranken und Verletzten benötigt. In ganz Deutschland liegt der tägliche Bedarf bei 15.000 Blutspenden pro Tag.
In Bayern sind jährlich ca. 240.000 Menschen bereit, ihr Blut für andere zu spenden. Gemeinsam haben sie dafür gesorgt, dass all jenen Patienten, die nach einem Unfall oder aufgrund einer Krankheit Blutkonserven benötigen, geholfen werden konnte. Durchschnittlich spenden ca. 5 Prozent der spendefähigen Menschen in Bayern Blut.
Bei der „Vollblutspende“ oder auch nur Blutspende genannt, werden den Spendenden knapp 500 ml Blut abgenommen. Die Blutentnahme dauert dabei ca. 10 Minuten. Das entnommene Blut wird in seine verschiedenen Komponenten aufgetrennt. Dadurch können diese Präparate für mehrere Patientinnen und Patienten und je nach Bedarf entsprechend zielgerichtet eingesetzt werden.
Alle Infomationen zum Ablauf einer Vollblutspende finden Sie hier.
Statistisch gesehen wird das meiste Blut inzwischen zur Behandlung von Krebspatienten benötigt. Es folgen Erkrankungen des Herzens, Magen- und Darmkrankheiten, Sport- und Verkehrsunfälle. Bei schweren Unfällen kann es vorkommen, dass wegen bestimmter innerer Verletzungen mindestens zehn Blutkonserven pro Unfallopfer eingesetzt werden müssen. Allein in Bayern werden jeden Tag 2.000 Blutkonserven benötigt, um die Versorgung von kranken und verletzten Patientinnen und Patienten gewährleisten zu können.
Der Blutspendedienst des Bayerischen roten Kreuzes organsiert jährlich ca. 4.400 mobile und 1.100 stationäre Spendetermine in ganz Bayern. Finden Sie jetzt Ihren nächsten Termin in Ihrer Nähe.
Patientinnen und Patienten mit bestimmten Störungen in der Blutgerinnung benötigen Thrombozyten (Blutplättchen). Diese Präparate werden durch ein spezielles Verfahren mit Zellseparatoren gewonnen. Den Thrombozytenspendenden wird Blut entnommen, aus dem ein Teil der Blutplättchen separiert wird. Alle anderen Blutbestandteile werden sofort in den Blutkreislauf zurückgeführt.
Vor der ersten Thrombozytenspende müssen Spendende zunächst auf die Eignung als Thrombozytenspenderin bzw. Thrombozytenspender untersucht werden. Neben den Untersuchungen, die bei anderen Spendearten stattfinden (Messung Blutdruck, Puls, Temparatur und Hämoglobinwert), wird die Anzahl der Bluttplättchen überprüft. Nur wenn genügend Blutplättchen (Thrombozyten) vorhanden sind, werden die Spendenden zur Thrombozytenspende zugelassen.
Bei der Thrombozytenspende wird Blut aus einer Armvene unter Zusatz eines gerinnungshemmenden Mittels entnommen und im Zellseparator durch Zentrifugation aufgetrennt. Ein Teil der Blutplättchen mit Blutflüssigkeit (Plasma) wird entfernt, der Rest (rote Zellen und Plasma) wird im Wechsel mit der Entnahme wieder über dieselbe Armvene (Ein-Arm-System) oder ständig über eine andere Armvene (Zwei-Arm-System) zurückgegeben. Der Vorgang dauert insgesamt ca. 1 – 1,5 Stunden. Abschließend wird bei Bedarf Kochsalzlösung über das Entnahmesystem infundiert, um den Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen.
Alle Informationen und Terminreservierungen finden Sie hier!
Krebspatientinnen und -patienten, welche eine hoch dosierte Chemotherapie erhalten, sind nicht selten von Transfusionen mit Thrombozytenkonzentraten abhängig, da es unter Chemotherapie häufig zu einem Absinken der Blutplättchen kommt.
Menschen, die nicht genügend eigene Thrombozyten produzieren können, wie z.B. nach einer Knochenmarktransplantation, benötigen ebenfalls Thrombozytenpräparate.
Auch benötigen Patientinnen und Patienten nach einem sehr hohen Blutverlust oder mit einem erhöhten Verbrauch an Thrombozyten, z.B. im Rahmen einer generalisierten schweren Infektion (Sepsis) Thrombozytenkonzentrate zur Unterstützung ihrer Blutgerinnung.
Thrombozyten können nur in unseren Instituten in Nürnberg, Regensburg und München gespendet werden. Da für Spendende individuell ein Zellseparator aufgebaut werden muss und die Wartezeit so gering wie möglich gehalten werden soll, braucht es die vorher vereinbarten Termine. Alle Informationen, wie auch Terminreservierungen finden Sie hier!
Bei der Plasmaspende, auch Plasmapherese genannt, werden den Spendenden nur Blutplasma entnommen. Aus dem über ein Plasmapheresegerät entnommenen Blut wird sofort das Plasma abgetrennt. Alle anderen Blutbestandteile werden an die Spendenden zurückgeführt. Das Blutplasma wird entweder zur Herstellung von Plasmapräparaten oder zum unmittelbaren therapeutischen Einsatz verwendet.
Alle Informationen zum Ablauf einer Plasmaspende finden Sie hier!
Das bei der Plasmaspende gewonnene Blutplasma oder die daraus hergestellten Präparate helfen Patientinnen und Patienten, deren Funktion des Blutes durch eine Krankheit oder nach einer Verletzung oder Verbrennung gestört ist. Aber auch Patientinnen und Patienten mit einer angeborenen Immunschwäche, wie auch Blutgerinnungsstörungen sind auf die Plasmapräparate angewiesen.
Plasma spenden kann man im Plasmazentrum in Würzburg. Die neuen Räumlichkeiten in der Virchowstraße 22 bieten viel Platz und schaffen ein freundliches und helles Ambiente! Hier finden Sie alle Informationen zu dem Plasmazentrum Würzburg und Terminreservierungen.
Erwähnenswert: Plasma kann man auch ohne vorher vereinbarten Termin spenden!
Die blutbildenden Stammzellen (Blutstammzellen) befinden sich bei gesunden Menschen im Knochenmark.
Sie sind Vorläuferzellen der einzelnen Blutbestandteile. Aus diesen Mutterzellen entwickeln sich die verschiedenen Blutzellen, also rote und weiße Blutkörperchen, sowie Blutplättchen.
Die Blutzellen haben eine begrenzte Lebensdauer und gehen schon nach wenigen Tagen (die Blutplättchen) oder einigen Monaten (die rote Blutkörperchen) zugrunde. Deshalb werden diese Blutzellen ständig neu in der jeweils erforderlichen Menge von den Stammzellen nachgebildet. Dieser Vorgang der Erneuerung kann jedoch gestört sein: es entstehen überwiegend unreife Blutzellen, die weitgehend funktionsuntüchtig sind. Man spricht dann von Leukämie (Blutkrebs).
Zunächst müssen sich Spendende typisieren lassen, um als geeignete Spendende überhaupt in Frage zu kommen. Die Typisierung der Gewebemerkmale ist nur der erste Schritt für die Aufnahme in die Spendedatei. Sollte es dann mit einer Wahrscheinlichkeit von 5 – 10% in den nächsten 10 Jahren nach der Typisierung zu einer Spende kommen, gibt es zwei Methoden der Stammzellspende:
A. Die Stammzellspende aus dem peripheren Blut:
Hierbei werden den Spendenden über fünf Tage ein körpereigener hormonähnlicher Stoff (Neupogen®) verabreicht. Dieses Medikament bewirkt, dass sich vermehrt Stammzellen im Blut befinden. Die Spendenden werden dann an einen Zellseparator angeschlossen, der durch eine Zentrifugationstechnik diese Zellen aus dem Blut gewinnen und anreichern kann.
Die periphere Stammzellentnahme kommt inzwischen in den meisten Fällen zum Einsatz (80% der Fälle).
B. Die Knochenmarkentnahme:
Hierbei werden den Spendenden unter Vollnarkose ca. ein Liter Knochenmark-Blut-Gemisch (nicht Rückenmark!) aus dem Beckenkamm entnommen. Das entnommene Knochenmark bildet sich im Körper wieder vollständig nach. Insgesamt verbleiben die Spendenden zwei bis drei Tage im Krankenhaus. Das Risiko bei dieser Methode beschränkt sich im Wesentlichen auf das übliche Narkoserisiko. Diese Methode kommt in etwa 20 % der Spenden zum Tragen. Sie wird im Notfall eingesetzt, wenn Spendende auf die Mobilisierung mit Neupogen nicht ansprechen und keine Stammzellen im Blut angereichert werden.
Die Wahl der Spende obliegt dem Transplanteur bzw. der Transplanteurin. Sie ist von verschiedenen Faktoren auf der Seite der Patientinnen und Patienten abhängig (z.B: Alter, Diagnose etc.)
Weitere Informationen unter AKB.
Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 11.000 Kinder und Erwachsene an Leukämie oder einer anderen bösartigen Erkrankung des blutbildenden Systems. Vielen von ihnen kann nur eine Transplantation von Blutstammzellen helfen. Dazu werden geeignete Spenderinnen und Spender benötigt.
Der Blutspendedienst des BRK arbeitet in dieser Sache mit der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern zusammen. Das ist sinnvoll, da für die Stammzellspende nahezu dieselben Eignungskriterien wie für die Blutspende gelten. Der Blutspendedienst des BRKs bietet lediglich eine Typisierung für die Stammzellenspende am Blutspendetermin an. Alle Informationen zur Knochenmarkspende finden Sie unter www.akb.de.
Jede Blutspenderin und jeder Blutspender hat die Möglichkeit sich auf einem Blutspendetermin ein extra Röhrchen Blut zur Typisierung abnehmen zu lassen. Bei Interesse kann man dem Team vor Ort Bescheid geben. Der Blutspendedienst des BRK arbeitet in dieser Sache mit der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern zusammen. Alle Informationen zur Registrierung als Stammzellspender an Ihrem nächsten Blutspendetermin finden Sie hier!